Bilanzierung

Wir wissen, was zählt

Wenn Deutschland wirklich klimaneutral werden soll, reicht es nicht, zu fragen, welche Emissionen am einfachsten zu vermeiden sind. Die Frage ist vielmehr: Wie lassen sich wirklich alle Emissionen vermeiden? Dafür gilt es, gründlich Bilanz zu führen.

Emissionsquellen und Minderungswirkungen werden präzise erfasst

Zum Beispiel der Gebäudesektor: Wer wissen will, wie man beim Bauen und Heizen das Ziel von null Emissionen erreichen kann, braucht zunächst ein Verständnis dafür, aus welchen Quellen sich die dortigen Emissionen speisen – und welche Klimawirkung gesetzliche Initiativen hätten, die etwa auf den Austausch von Ölheizungen durch Wärmepumpen abzielen.

Das Bottom-Up-Emissionsmodell von GermanZero verfolgt die Emissionen eines Sektors zu ihren zahlreichen Quellen zurück und bezieht alle technischen und wirtschaftlichen Vorgänge mit ein, die dabei eine Rolle spielen. Wieviel CO2 das Beheizen aller Gebäude in Deutschland erzeugt, hängt zum Beispiel einerseits davon ab, wie viele Heizungen mit Öl und Gas befeuert werden, andererseits auch davon, wie viele Häuser mit strombetriebenen Wärmepumpen beheizt werden können.

Grundlage für Gesetzes-Monitoring

Dank dieses Modells können wir für alle Maßnahmen unseres 1,5-Grad-Gesetzespakets deren emissionsmindernde Wirkung und ihre wechselseitige Beeinflussung berechnen – zum Beispiel, wie der Austausch von Ölheizkesseln und die Förderung von Wärmepumpen zusammenwirken. Gleichzeitig können wir – im Rahmen unseres Gesetzes-Monitorings – alle Maßnahmen, die die Bundesregierung plant oder beschließt, mit denen des 1,5-Grad-Gesetzespakets vergleichen und entscheiden, wie zielführend sie sind, um Deutschland ausreichend schnell auf 1,5-Grad-Kurs zu bringen.

Was genau bilanziert GermanZero?

GermanZero bilanziert alle direkten Emissionen, die innerhalb der Grenzen der Bundesrepublik anfallen. Damit die Daten vergleichbar sind, lehnt sich unsere Methodik an das Emissionsinventar des Umweltbundesamts an, das in Bezug auf Treibhausgasemissionen die offizielle Anlaufstelle ist. Dabei werden insgesamt 174 verschiedene Emissionskategorien differenziert. Das reicht von den Hochöfen der Stahlindustrie bis zu den Verdauungsemissionen von Rindern. Emissionen, die bei der Produktion von Importgütern anfallen, und Emissionen von Produkten, die für den Export bestimmt sind, werden nicht berücksichtigt.

Das Umweltbundesamt und einige andere Organisationen haben Szenariostudien veröffentlicht, welche die Entwicklung der Treibhausgasemissionen Deutschlands über einen längeren Zeitraum darstellen. Diese Ansätze sind zwar begrüßenswert. Doch in keinem der berechneten Szenarien würde es Deutschland gelingen, seinen Beitrag zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze zu leisten. Der Grund dafür ist, dass den Szenarien kein entsprechendes Treibhausgas-Restbudget zugrunde liegt.

Das Bottom-Up-Emissionsmodell von GermanZero dagegen stellt sicher, dass alle Klimaschutzmaßnahmen in Summe die 1,5-Grad-Grenze einhalten lassen.

Damit bildet das Bottom-Up-Emissionsmodell die Grundlage, auf der GermanZero mit konsequentem Gesetzes-Monitoring die Vorhaben der Bundesregierung kommentiert und gegebenenfalls Vorschläge für wirkungsvolle Nachjustierungen macht.